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Inspirierende Ansätze

MarseilleEin neues politisches Versprechen: ‘Ecouter, rassembler, agir, défendre’

Was ist inspirierend?

Die neue Verwaltung verpflichtet sich offiziell, die Aufnahmebedingungen und die Inklusion Geflüchteter zu verbessern. Mit dem Slogan „Zuhören, sammeln, handeln, verteidigen“ gewann sie die Kommunalwahlen . Zu den sichtbarsten Maßnahmen gehört die finanzielle, administrative und symbolische Unterstützung des Vereins SOS Méditerranée im Rahmen der Politik der Sicheren Häfen.

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Solidaritätsplattform der Stadt Marseille ‘Entraidons nous’

Solidaritätsplattform: Gesundheit und soziale Unterstützung

In der Stadtratssitzung vom 23. November 2020 rief Marseille die Solidaritätsplattform ‘Entraidons nous’ wieder ins Leben. Sie wurde erstmals während des ersten Lockdowns während der Pandemie eingesetzt und soll insbesondere benachteiligten Bevölkerungsgruppen Unterstützung bieten. Die Plattform wirkt sich auch auf die Lebensbedingungen der Migrant:innen aus, da „sie den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen der Stadt Nahrungsmittelhilfe, Kleiderspenden, Hygieneartikel oder eine Plattform zum Zuhören aus der Ferne anbieten will“.

Mitgliedschaft im Solidaritätsnetzwerk ANVITA

Ein aktueller Bericht des Stadtrats formalisiert die Mitgliedschaft von Marseille in der ANVITA (Association Nationale des villes et Territoires Accueillantes). Durch den Beitritt zum ANVITA-Netzwerk setzt sich Marseille ausdrücklich für die ‘bedingungslose’ Aufnahme von Migrant:innen ein. Außerdem beteiligt sich Marseille an einem Dialog über Best-Practice-Verfahren und an der Entwicklung einer Bottom-Up-Strategie für die lokale Aufnahme in Frankreich.

Marseille Offener Hafen

Gemeinsam mit rund dreißig anderen Kommunen will Marseille „den Verein ‘SOS-Méditerranée’ logistisch, finanziell und personell unterstützen“, so die ehemalige Bürgermeisterin (jetzt Erste Stadträtin, Stand August 2023) Michèle Rubirola. „Diese Mitgliedschaft ist notwendig, wenn Marseille seiner Geschichte treu bleiben will.“ Für das Jahr 2021 ist ein Zuschuss von 30.000 Euro an ‘SOS Méditerranée’ vorgesehen. Dies geschieht auf Druck der Zivilgesellschaft, deren wichtigste Vertreter:innen im Oktober 2020 einen offenen Brief an die Stadtverwaltung verfassten: Darin forderten sie die Stadt zu einem öffentlichen Bekenntnis zur Politik der ‘Sicheren Häfen’ auf, nachdem die damalige Bürgermeister:in sich für eine Unterstützung des Rettungschiffes ausgesprochen hatte.

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