Moving Cities
Inspirierende Ansätze

Montreuil‘Bedingungsloser Zugang’ zu Rechten und Dienstleistungen für alle Einwohner:innen

Was ist inspirierend?

Montreuil änderte seinen Fokus von einem 'Ad-hoc'-Ansatz, der nur beschränkten Zugang zu städtischen Angeboten ermöglichte, hin zu einer Perspektive des ‘bedingungslosen Zugangs’ zu Rechten und Dienstleistungen für alle Einwohner:innen. Der umfassendere Ansatz integrierte mehrere lokale Dienstleistungen im Bereich der wirtschaftlichen und kulturellen Inklusion sowie der Rechtshilfe.

Kontakte

Service Lutte contre les discriminations et intégration (Abteilung Antidiskriminierung und Integration der Gemeinde Montreuil) E-Mail: service.integration@montreuil.fr

Grdr Migration-Citoyenneté-Développement Programme de promotion socio-professionnelle des migrants (Sozialberufliches Förderprogramm für Migrant:innen) E-Mail: jonathan.stebig@grdr.org (‘Integrationsprojektmanager’)

La Ruch Incubateur THSN Montreuil E-Mail: incubators.thsn@gmail.com

Wie funktioniert Inklusion durch Kultur?

Die Stadt bietet Migrant:innen zahlreiche kulturelle Angebote zur Förderung der Inklusion. Im Laufe der Jahre baute die Stadt durch ihren Service ‘Lutte contre les discriminations et intégration’ (Dienst zur Bekämpfung von Diskriminierung und Integration) ein Netz von Angeboten für ausländische Einwohner:innen und Neuankömmlinge auf. Dazu gehören Alphabetisierungs- und Schreibkurse, rechtliche und administrative Unterstützung, Aufenthaltsräume und Sozialwohnungen. Darüber hinaus führt der städtische Dienst auch Präventivmaßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung durch, organisiert ‘Diversity-Cafés’, soziokulturelle Projekte mit Workshops zum Erlernen der französischen Sprache und Aktionen im Rahmen der ‘Bildungswoche gegen Rassismus’.

Wie funktioniert die wirtschaftliche Inklusion?

Das ‘Programm zur sozialen und beruflichen Förderung von Migrant:innen’ bietet drei Schulungszyklen für Verbände und einzelne Projektleiter:innen zu den Themen Beschäftigung, einkommensschaffende Maßnahmen und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt an. Im Rahmen von ANVITA und in Zusammenarbeit mit dem Verein ‘La Ruch’ und der Stiftung ‘Human Safety Net’ entwickelte Montreuil ein bewährtes Verfahren zur Unterstützung von Unternehmens- und Vereinsprojekten unter der Leitung von Migrant:innen. Der ‘La Ruche-Inkubator’ bietet Räume für co-working, Workshops, individuelle Betreuung und Mentoring sowie die Vernetzung mit einer Gruppe von Expert:innen an.

Wie verbessert Montreuil den Zugang zu Rechten?

In Zusammenarbeit mit Vereinen zur Verteidigung der Rechte eingewanderter Menschen unterhält die Stadt Montreuil zwei PADs (Points of Access to Rights), die nach der Pandemiekrise wiedereröffnet wurden und heute in Betrieb sind. Dazu gehören die ‘Opferhilfe’, die allgemeine Unterstützung durch eine:n ‘Verteidiger:in’ und Spezialist:innen für ‘Ausländer:innenrechte’, um Asylbewerber:innen und Opfer von Gewalt zu supporten.

Was ist neu im Jahr 2023?

Montreuil setzt sich verstärkt gegen Rassismus und Diskriminierung ein. Die Stadt eröffnete dazu im März 2023 gemeinsam mit dem MRAP 93 (Mouvement contre le Racisme et pour l’Amitié entre les Peuples) eine Anlaufstelle für Menschen, die Opfer von Rassismus und Antisemitismus geworden sind. Die Sprechstunde wird von Jurist:innen des MRAP 93 abgehalten und bietet den Opfern eine Anlaufstelle, um ihre Erfahrungen zu teilen und Unterstützung zu erhalten. Die Leistungen umfassen das Zuhören, die genaue Erfassung der Tatbestände und die Bearbeitung von Anträgen.

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