Moving Cities
Über 'Moving Cities'

Über 'Moving Cities'

'Moving Cities' ist das erste Mapping, das eine eingehende Recherche zu 28 solidarischen Städten und ihren Ansätzen zur Aufnahme von Migrant:innen und Geflüchteten bereitstellt. Sie stellt 50 inspirierende und lokale Ansätze näher vor und gibt einen Überblick über alle europäischen Städte und Netzwerke, die sich für eine solidarische Migrationspolitik einsetzen.

Wie ist Moving Cities entstanden?

Die Projektidee entstand 2019 im Zuge des europäischen Vernetzungsprozesses From the Sea to the City. Angestoßen wurde Moving Cities daraufhin in Berlin von Aktivist:innen der zivilgesellschaftlichen Bewegung Seebrücke und von der Plattform für urbane Sozialforschung Tesserae. Bis 2022 wurde das Projekt von der Robert Bosch Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Heinrich-Böll-Stiftung und der Safe Passage Foundation gefördert. Getragen wurde das Projekt vom Mensch Mensch Mensch e.V..

Wer steht hinter Moving Cities?

Heute ist Moving Cities ein Projekt des Vereins United4Rescue - Gemeinsam Retten und wird von der Robert Bosch Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert. Umgesetzt wird das Projekt vom Moving Cities Team. Viele weitere Organisationen unterstützen das Projekt. Die gesamte Liste findet ihr hier.

Was ist das Ziel von Moving Cities?

Städte und Gemeinden in ganz Europa zeigen, dass eine andere Migrationspolitik nicht nur möglich ist, sondern bereits praktiziert wird. Durch die Erforschung, Sichtbarmachung und Zusammenführung dieser kommunalen Vorreiter:innen, ihrer Netzwerke und der erfolgreichsten lokalen Programme, zielt ‘Moving Cities’ darauf ab, die europäische Migrationspolitik zu verändern. Während die nationalen und EU-geführten politischen Bemühungen seit Jahren ins Stocken geraten, setzen sich mehr als 700 Kommunen quer durch Europa für eine solidarische Migrationspolitik ein. Dutzende von Städten zeigen mit innovativen lokalen Lösungen wie eine erfolgreiche Willkommenspolitik umgesetzt werden kann.

Was macht Moving Cities einzigartig?

Obwohl sich Städte in der europäischen Migrationsdebatte zu eigenständigen politischen Akteuren entwickelten, gab es bisher keine umfassende und leicht zugängliche Übersicht, die Strategien, Schlüsselfaktoren und Anregungen für Kommunen und die Zivilgesellschaft zusammenträgt.

Wer ist die Zielgruppe von Moving Cities?

Die Website dient als Instrument für engagierte Kommunen und zivilgesellschaftliche Organisationen, die nach Anregungen und Strategien zur Veränderung ihrer lokalen Migrationspolitik suchen. Durch die Bereitstellung von Informationen über bereits existierende Beispiele alternativer Aufnahmepraktiken tragen wir zu einem transnationalen Lernprozess zwischen Kommunen in ganz Europa bei. Unser Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit der einzelnen Kommunen auf lokaler Ebene zu verbessern und ihre gemeinsame Stimme als politische Akteure in der europäischen Migrationsdebatte zu stärken.

Warum konzentriert ihr euch auf Städte?

In ganz Europa stellen sich Vertreter:innen und Verwaltungen von Städten gegen die höchst restriktive Migrationspolitik der EU und ihrer Mitgliedstaaten. Viele Städte haben sich zu Zufluchtsorten und sicheren Häfen für Menschen auf der Flucht erklärt. Städte in Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und Italien sind aktiv geworden, insbesondere im Zusammenhang mit der Blockade der zivilen Seenotrettung. Mit ihren vielfältigen fortschrittlichen Ansätzen sind Städte in Europa Experimentierfelder für neue Inklusionsstrategien, welche gleichzeitig zur Demokratisierung der Stadtgesellschaften beitragen. Politiker:innen, Verwaltungen und zivilgesellschaftliche Organisationen in Städten haben nicht nur konkrete Erfahrungen mit dem Zusammenleben von Alteingesessenen und Neuankömmlingen, sondern sie sind auch ein Ort für soziale Experimente, für kreative Bottom-up-Prozesse und eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung.

Welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft in diesem Zusammenhang?

Mit dem Ziel, die Städte als politische Akteure in Europa zu stärken und ihre Arbeit hervorzuheben, haben wir uns auf lokale Ansätze konzentriert, die offiziell von den Städten unterstützt werden. Wir möchten jedoch betonen, dass in den meisten Fällen zivilgesellschaftliche Initiativen entscheidend dazu beigetragen haben, dass sich die Städte für eine fortschrittlichere und solidarischere Migrationspolitik einsetzten. In ganz Europa gibt es unzählige zivilgesellschaftlich organisierte Initiativen, die für die Entwicklung der lokalen und europäischen Migrationspolitik von zentraler Bedeutung sind und die wir aufgrund des besonderen Fokus dieses Projekts nicht berücksichtigen konnten.

Warum schreibt ihr von "Inklusionspolitik"?

Wir haben uns für den Begriff ‘Inklusion’ und nicht für ‘Integration’ entschieden, weil der Begriff der ‘Integration’ unserer Meinung nach problematische Implikationen haben kann. Oft geht ‘Integration’ mit der Vorstellung einher, dass die Assimilation von Migrant:innen und Geflüchteten ein einseitiger Prozess der Anpassung an bereits bestehende und nicht verhandelbare Strukturen ist. Mit dem Begriff ‘Inklusion’ wollen wir einen Prozess betonen, der auf Gegenseitigkeit und der Möglichkeit der aktiven politischen Beteiligung beruht. Dennoch verwenden wir den Begriff ‘Integration’, wenn er im Namen oder ausdrücklich im Konzept eines lokalen Ansatzes vorkommt.