BernHEKS-Beratungsstelle ‘MosaiQ’
Was ist inspirierend?
Als eine der ersten Schweizer Gemeinden richtete Bern 2017 zusammen mit der evangelischen Kirche eine Beratungsstelle ein, die qualifizierte Migrant:innen auf dem Weg in eine ihrer Qualifikation entsprechende Beschäftigung unterstützt. Die Mehrheit der Geflüchteten und Nicht-EU-Migrant:innen verfügt über berufliche Qualifikationen. In der Schweiz werden diese oft formal nicht anerkannt und viele Berufe sind reglementiert. Die weit verbreitete Folge ist Arbeitslosigkeit oder eine Beschäftigung in prekären Verhältnissen unterhalb des Qualifikationsniveaus.
Kontakt
E-Mail: mosaiq-bern@heks.ch
Wie funktioniert die Beratungsstelle?
Die Beratungsstelle ist für qualifizierte Migrant:innen zwischen 25 und 55 Jahren mit Wohnsitz im Kanton Bern zugänglich. Sie bietet ihnen Hilfe bei der Anerkennung von Diplomen und beim Nachholen von Ausbildungen an, z.B. wenn die Ausbildung im Heimatland bestimmte Elemente nicht enthält, die in der Schweiz verlangt werden. Darüber hinaus vermittelt die Fachstelle Praktika, Lehrstellen oder Arbeitsplätze im ersten Arbeitsmarkt und bietet ‘Coaching on the Job’ für eine nachhaltige berufliche Inklusion an. Auch Migrant:innen, die keinen formalen Abschluss, aber langjährige Berufserfahrung in ihrem Herkunftsland nachweisen, können die Dienstleistung in Anspruch nehmen. Dazu gehören anerkannte Geflüchtete und vorläufig Aufgenommene sowie Personen, die durch Familienzusammenführung in die Schweiz gekommen sind.
Wer hat das Projekt initiiert? Wie?
2017 lancierte das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) die Kampagne ‘Chancen schenken’. Sie richtete sich an ausgebildete Migrant:innen, deren Berufsdiplome oder Fähigkeiten in der Schweiz nicht anerkannt werden. Schweizweit gibt es rund 50.000 solcher Migrant:innen aus Drittstaaten (außerhalb der EU/EFTA), die trotz Berufsdiplomen oder akademischen Abschlüssen aus ihren Heimatländern oder einfach als erfahrene Fachkräfte entweder arbeitslos sind oder nur in Berufen arbeiten, für die sie deutlich überqualifiziert sind.