Inspirierende Ansätze

BolognaAntidiskriminierungs-Stelle – Sportello Antidiscriminazioni del Comune di Bologna (SPAD)

Was ist inspirierend?

Die Antidiskriminierungs-Stelle (SPAD) ist ein institutioneller Raum, in dem Betroffene von Diskriminierung Vorfälle melden, Unterstützung erhalten und sich auf umfassende und sichere Weise damit auseinandersetzen können. Was die Hilfsstelle besonders inspirierend macht, ist ihre Vision von Bologna als einer sowohl antirassistischen als auch interkulturellen Stadt. In diesem spezialisierten Zentrum können Fälle von Diskriminierung formell gemeldet und sowohl aus rechtlicher als auch aus psychologischer Sicht behandelt werden. Durch kollektive Maßnahmen gegen strukturellen und institutionellen Rassismus fördert das Zentrum die Gleichstellung innerhalb der lokalen Gemeinschaft und gewährleistet den Schutz aller Einwohner:innen Bolognas – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Aufenthaltsstatus, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrer sexuellen Orientierung.

Kontakt

SPAD Sportello Antidiscriminazioni E-Mail: spad@comune.bologna.it

Wie funktioniert der Ansatz?

Das “SPAD” arbeitet als ein Netzwerk von über 28 zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter Africa e Mediterraneo, Aprimondo und Arca di Noè. Das Zentrum hat zwei Hauptaufgaben:

  1. Anhörung und Unterstützung von Opfern oder Zeug:innen von Diskriminierungsvorfällen aufgrund von Herkunft, Religion, Behinderung, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität und Alter in zwei Beratungsstellen und vier Kontaktstellen für direkte Meldungen (siehe Website oben).

  2. Sensibilisierung durch Schulungen für städtische Bedienstete und andere Akteure in dem Gebiet, öffentliche Informationskampagnen und eine Beobachtungsstelle, die Diskriminierungstrends analysiert.

Wer hat das Projekt initiiert? Wie?

Die Antidiskriminierungs-Stelle ist Teil des „Lokalen Aktionsplans für eine antirassistische und interkulturelle Stadt“ (2022-2026). Sie baut auf einem früheren Aktionsplan auf, der in Zusammenarbeit mit der Universität Bologna durchgeführt wurde und sich auf menschenrechtsbasierte Integrationsmaßnahmen für neue Bürger:innen konzentrierte. Sie ist auch mit dem europäischen Projekt SUPER (Akronym für „SUPporting Everyday fight against Racism“) verbunden, das in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Turin und Reggio Emilia entwickelt wurde. Darüber hinaus steht die Initiative im Einklang mit umfassenderen supranationalen Rahmenwerken, wie dem EU-Aktionsplan gegen Rassismus (2020-2025) sowie dem vom Europarat (2015) gebilligten Modell für interkulturelle Integration, und trägt gleichzeitig der lokalen Notwendigkeit Rechnung, der vielfältigen Bevölkerung Bolognas ein gleichberechtigtes Leben zu ermöglichen.

Was ist das Ergebnis?

Neben der strukturierten und rechtzeitigen Unterstützung potenzieller Diskriminierungsopfer ist die wichtigste Errungenschaft des SPAD die Einrichtung einer Beobachtungsstelle für Diskriminierung. Diese interne Datenbank ermöglicht es der Stadtverwaltung, aggregierte Daten über Diskriminierungstendenzen zu sammeln, zu analysieren und zu überwachen – einschließlich der Art des diskriminierenden Akteurs, des Umfangs, der beitragenden Faktoren und der Orte der Vorfälle sowie der umgesetzten Lösungsstrategien. Anhand dieser Daten konnte die Stadtverwaltung politische Empfehlungen ausarbeiten, die auf den festgestellten Bedarfen fußen, sowie aktualisierte Materialien und Schulungen entwickeln, die auf die spezifischen Herausforderungen bei der Bekämpfung von Diskriminierung zugeschnitten sind (siehe Berichte aus den Jahren 2022 und 2023).

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