Grenoble
Pionierarbeit für die Solidarität in Frankreich.
Wichtigste Erkenntnisse
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Die wichtigsten Erfolge von Grenoble betreffen keine bestimmten Maßnahmen, sondern die gesamte politische Agenda des derzeitigen links-grünen Bürgermeisters Eric Piolle (seit 2014). Seine Investitionen in eine widerstandsfähige Stadt zahlen sich wirtschaftlich, strukturell, sozial und ökologisch aus.
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Dienstleistung und Beratung werden in Grenoble traditionell groß geschrieben: Die Stadt beschäftigt beispielsweise einen Migrant:innenrat, der eng mit der Stadtverwaltung zusammenarbeitet. Die Solidarität mit Migrant:innen ist tief in der Geschichte der Stadt verwurzelt.
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Grenobles Kampagne zur Ausweitung der Rechte auf alle Einwohner:innen funktioniert nach dem Prinzip der bedingungslosen Aufnahme. Von diesem Ansatz können auch andere Städte profitieren.
Was ist das Besondere an der Stadt?
Kampf für die Rechte von Migrant:innen: Grenoble setzt sich besonders aktiv für die Anerkennung der Rechte von Migrant:innen ein. Dabei arbeitet ein großes Netzwerk von Organisationen mit der Stadtverwaltung bei verschiedenen Initiativen zur Beratung, Information und Bereitstellung von Dienstleistungen zusammen.
“In Grenoble gibt es eine echte Willkommenstradition, sie liegt in der DNA der Stadt.”
Emmanuel Carroz, Stellvertretender Bürgermeister
Wo liegt der Schwerpunkt der lokalen Migrationspolitik?
Bedingungslose Aufnahme: Die derzeitige grün-linke Kommunalregierung richtet ihre lokale Inklusionspolitik nach dem Prinzip der bedingungslosen Aufnahme aus: die politischen Maßnahmen haben die Ausweitung der Rechte aller Einwohner:innen zum Ziel. Die kürzlich eingerichtete Online-Solidaritätsplattform der Stadtverwaltung koordiniert die Anliegen der migrantischen Bevölkerung und die Dienstleistungen lokaler NGOs. Während die Stadtverwaltung eine integrative, universelle Politik fördert, erfährt sie von der übergeordneten Regierungsebene Iseère dabei weniger Unterstützung.
Politische Arbeit über die lokale Ebene hinaus
Die erste Amtszeit von Bürgermeister Piolle hob die Gastfreundschaft der Stadt hervor und erklärte 2014 ‘Une ville pour tous’ – eine Stadt für alle. In dem inklusiven und partizipatorischen Programm der Piolle-Regierung positioniert sich Grenoble seit 2015 explizit als Willkommensstadt. Seitdem ist sie eine der aktivsten Städte Frankreichs und Mitglied mehrerer Städtenetzwerke, die sich für die Rechte von Migrant:innen einsetzen. Im Jahr 2018 gehörte Grenoble zu den neun Gründungsstädten von ANVITA, dem nationalen Verband der gastfreundlichen Städte und Gebiete.
Mitglied folgender Netzwerke
Kompletten Stadtreport herunterladen
Der Stadtreport enthält weitere Informationen über die Migrations- und Integrationspolitik der Stadt sowie ausgewählte lokale Ansätze. Report aus dem Jahr 2021, aktualisiert im Jahr 2023.