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Inspirierende Ansätze

Utrecht‘Plan Einstein Overvecht’: kontextbezogene Asylzentren

Was ist inspirierend?

Utrecht entwickelte ein neues Modell für ‘kontextbezogene Asylzentren’, die inklusiver arbeiten und sowohl Geflüchteten als auch anderen Anwohner:innen zugutekommen. Im Rahmen des Pilotprojekts teilten sich junge Einheimische und Geflüchtete Freiräume und Gemeinschaftsflächen. Auf diese Weise soll das Asylzentrum besser in die Nachbarschaft integriert und Begegnungen auf Augenhöhe ermöglicht werden.

Kontakt

Plan Einstein Utrecht

E-Mail: planeinstein@utrecht.nl

Wie funktioniert das Projekt?

Beim Projekt ‘Gemeinsames Wohnen’ in ‘Plan Einstein Overvecht’ lebten 38 junge Einheimische in einem Gebäude welches an das Asylzentrum angrenzt. Im Laufe des Projekts wurden hier 400 Geflüchtete untergebracht. Beide Gruppen teilten sich Freiflächen und Gemeinschaftsräume. Das Projekt bietet allen Bewohner:innen und der gesamten Nachbarschaft des Viertels Overvecht eine ‘zukunftssichere Qualifizierung’ (in englischer Sprache) an.

Was ist das Ergebnis?

Die Schaffung eines geteilten Lebensraumes durch gemeinsames Wohnen und Lernen hat sich als wirksame Methode erwiesen, um die lokale soziale Unterstützung für Asylzentren aufzubauen und zu erhalten. Sie trug auch dazu bei, dass die Inklusion von Geflüchteten auf lange Sicht gesichert ist.

Wer hat das Projekt initiiert? Wie?

Im Jahr 2017 startete die Stadt Utrecht das ‘Utrecht Refugee Launchpad’, auch bekannt als ‘Plan Einstein’. Die EU-Finanzierung und die Anerkennung des Projekts boten der Stadtverwaltung die im stark zentralisierten niederländischen Kontext der Asylpolitik seltene Gelegenheit, sich direkt an der Entwicklung eines alternativen Ansatzes für das Asylwesen zu beteiligen. Als die Stadtverwaltung ihre Pläne zur Eröffnung des Geflüchtetenzentrums im Stadtteil Overvecht bekannt gab, machten viele Einwohner:innen dagegen mobil. Die Gemeinde bemühte sich daher um einen integrativen und kontextbezogenen Ansatz für die Aufnahme. Dem Projekt lag das Bestreben zugrunde, ein kontextsensitives Asylzentrum zu schaffen, das Geflüchteten und anderen Bewohner:innen des Viertels gleichermaßen zugutekommt.

Was ist neu im Jahr 2023?

Utrecht betont die Langfristigkeit und Nachhaltigkeit ihrer integrativen Ansätze. Die Stadt verstärkte 2019 die Zusammenarbeit mit lokalen Partner:innen für das Folgeprojekt 'Plan Einstein Hub’, welches die Prinzipien des Plan Einstein-Zentrums auf das reguläre Asylbewerberzentrum (AZC) überträgt. 2023 wurde das Projekt um ein Studio auf dem Gelände des AZC erweitert, in dem 30 junge Menschen aus Utrecht leben und sich mit den Bewohner:innen des Zentrums bei Workshops treffen können. Ein besonderes Augenmerk des Projekts liegt auf der Förderung der Arbeitsmöglichkeiten für Geflüchtete, wobei versucht wird, Hindernisse bei der Arbeitssuche zu beseitigen und soziale Netzwerke aufzubauen.

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