Moving Cities
Inspirierende Ansätze

Potsdam‘Projekt Spurwechsel’ – Integration in den Arbeitsmarkt von Geflüchteten mit Duldung

Was ist inspirierend?

Das Ziel des Modellprojektes ‘Spurwechsel’ ist es, in Potsdam lebenden langjährig geduldeten Geflüchteten, die auf absehbare Zeit nicht in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden können, eine Perspektive zu bieten und gleichzeitig den bestehenden Mangel an Arbeitskräften auf dem Potsdamer Arbeitsmarkt zu bekämpfen. Neben der Möglichkeit, einer bezahlten Arbeit nachgehen bzw. eine Ausbildung zu beginnen, besteht für die Teilnehmenden die Chance, bei erfolgreichem Erlernen der deutschen Sprache und gleichzeitiger Integration in den Arbeitsmarkt aus dem Status ‘Geduldet’ in einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu wechseln.

Wer hat das Projekt initiiert? Wie?

Das Modellprojekt wurde vom Integrationsministerium des Landes Brandenburg initiiert. Es soll in kommunaler Trägerschaft an verschiedenen Standorten in Brandenburg erprobt werden. Als erste Brandenburger Kommune hat die Landeshauptstadt Potsdam im Frühjahr 2023 ihre Bereitschaft erklärt, das Modellprojekt für geduldete Geflüchtete umzusetzen.

Wie läuft der Prozess ab?

Mit der Bereitschaftserklärung der Landeshauptstadt Potsdam sollen nun vor Ort Abstimmungen mit weiteren Partner:innen, zum Beispiel Ausbildungs- und Qualifizierungsträger:innen, der Bundesagentur für Arbeit, Betrieben, Träger:innen von Integrationsangeboten und Sprachkursen sowie Willkommensinitiativen, folgen. In Potsdam leben aktuell 685 geduldete Geflüchtete, von denen rund 300 für das Modellprojekt ‘Spurwechsel’ in Frage kommen, da sie bereits seit mehreren Jahren in Potsdam leben. Wesentliche Inhalte des Projektes sind sowohl die sprachliche Qualifizierung der Teilnehmenden als auch die Unterstützung der Arbeitsagentur bei der Vermittlung der Teilnehmenden an Arbeitgeber:innen bei der Mitarbeiter:innensuche. Ein konkretes Konzept, in dem die Einzelheiten detailliert beschrieben und zwischen der Landeshauptstadt, dem Land sowie der Bundesagentur für Arbeit abgestimmt sind, soll im Sommer 2023 vorliegen. Federführend wird es von der Landeshauptstadt erarbeitet.

Was ist das Ergebnis?

Langjährig geduldete Geflüchtete werden durch gezielte Förderung schneller in eine Beschäftigung vermittelt, so dass sie die Möglichkeit auf ein selbstständiges Leben außerhalb von Gemeinschaftseinrichtungen bekommen. Damit werden Kommunen und Sozialsysteme entlastet und gleichzeitig der bestehende Mangel an Arbeitskräften auf dem Potsdamer Arbeitsmarkt bekämpft. Brandenburgs Integrationsministerin Ursula Nonnemacher sagt dazu: “Wir brauchen dauerhaft Zuwanderung, um die großen sozial- und arbeitspolitischen Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, bewältigen zu können. Die Frage nach Integrationsangeboten darf deshalb nicht immer nur temporär angesichts krisenbedingter Fluchtbewegungen eine Rolle spielen, sondern muss endlich als dauerhafte Aufgabe verstanden werden.”

Alle inspirierenden Ansätze