Inspirierende Ansätze

NeapelDie Charta der Common Goods

Was ist inspirierend?

Die Stadt führte eine innovative Charta der ‘Common Goods’ (einzigartig in Italien) ein, um selbstverwaltete kollektive Räume zu schaffen. Das Ergebnis ist, dass städtische Grundstücke und Immobilien als Gemeingut betrachtet werden, die für soziale Zwecke genutzt werden können.

Kontakt

Comune di Napoli - Assessorato all'urbanistica (Stadtverwaltung Neapel - Abteilung für Stadtplanung)

E-Mail: Assessorato.benicomuni@comune.napoli.it

Wie funktioniert die Charta?

Die ‘Common Goods’ werden in einem Dialogprozess zwischen Stadtverwaltung und der Zivilgesellschaft definiert. Wenn die Nachbarschaft ein leerstehendes Gebäude informell für soziale, politische oder kulturelle Zwecke nutzt und die lokale Regierung von Neapel die Gemeinnützigkeit der Aktivitäten anerkennt, wird eine Regelung für die ‘bürgerliche Nutzung’ geschaffen. In der Verordnung werden die Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeiten für die Nutzung des jeweiligen leerstehenden Gebäudes als Gemeingut festgelegt. Die Verordnung regelt die Selbstverwaltungsstrukturen, die Garantien für den öffentlichen Zugang und die kollektive Nutzung, die Grundsätze der Zusammenarbeit und des Co-Managements, die finanziellen Mittel für die Verwaltung des Geländes und die Grundsätze der Nachhaltigkeit. Auf der Grundlage dieser Verordnung wird der Initiative die Nutzung des Gebäudekomplexes offiziell gestattet.

Was ist das Ergebnis?

Infolge der Charta wurden in den Räumlichkeiten, die unter die ‘Common Goods’ Regelung fallen, mehrere Dienste und Initiativen für Migrant:innen eingerichtet. Vor allem ein Sozialzentrum fungiert als Ort der politischen Organisation für die Rechte und die politische Vertretung von Migrant:innen und Geflüchteten.

Wer hat das Projekt initiiert? Wie?

In den letzten zehn Jahren experimentierte Neapel mit neuen Instrumenten der Stadtverwaltung, um verlassene und/oder vernachlässigte Gebäude mit neuem Leben zu füllen. Verschiedene Bewegungen und informelle Organisationen sprachen sich in diesem Zusammenhang für bürgerschaftliche selbstverwaltete Strukturen aus. Die Stadt Neapel entwickelte auf der Grundlage mehrerer Stadtratsbeschlüsse eine Politik, die Bürger:innen in den Mittelpunkt des Entscheidungsprozesses stellt. Indem sie das Rechtsinstrument der ‘Bürgernutzung’ überarbeitete und an den städtischen Kontext anpasste, kreierte die Verwaltung eine neue Form der partizipativen Governance.

Was ist neu im Jahr 2023?

Die Stadtverwaltung von Neapel und das UNHCR haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um ein Multi-Service-Zentrum im “Common Space"-Modell einzurichten, das die Inklusion von Geflüchteten in Neapel verbessern soll. Mit dem Projekt wird ein beschlagnahmtes Gebäude für soziale Zwecke umgewidmet. Es wurde im April 2023 in der Via Vespucci 9 eingeweiht und symbolisiert das Engagement der Stadt für die Unterstützung und das Wohlergehen der Geflüchteten. Das Kooperationsprojekt wird verschiedene Integrationsdienste unter einem Dach vereinen und Geflüchteten bei Verwaltungsverfahren, psychosozialer Betreuung, Sprachunterricht und Beschäftigungsprogrammen unterstützen. Die Initiative legt den Schwerpunkt auf aktive Beteiligung und Autonomie innerhalb der lokalen Gemeinschaften und fördert so die Inklusion.

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